Casinos sind der Ort an dem wir uns wohlfühlen. Wir treffen gleichgesinnte, führen Fachgespräche über unsere liebsten Spiele und gehen auf die Jagd nach dem Gewinn. Doch wir haben das Gefühl, im Fernsehen oder Kino wird unsere Leidenschaft falsch porträtiert. Spieler sind süchtig und spielen nicht mehr aus Freude sondern aus Zwang oder Spieler sind kriminelle, die das Casino austricksen. Bilden wir uns das nur ein, oder verunglimpft die Fernsehindustrie das Glücksspiel mit Absicht? Wir nehmen Sie mit auf unsere Mission Wahrheit.
In den meisten Filmen ist gar nicht erst der reale Spieler der Mittelpunkt, sondern vielmehr Kriminelle oder gar die Betreiber oder Angestellte des Casinos. In Oceans Eleven und den Nachfolgern haben wir es meinem Team voller sympathischer Ganoven zu tun. Brad Pitt, George Clooney, Julia Roberts und Matt Damon hecken einen Plan aus, wie Sie an den Safe des Casinos herankommen. Durch den Einsatz von EMP Geräten, mit denen die Elektrizität gekappt werden kann, einer Konfrontation mit einem SWAT Team und vielen anderen spektakulären Einfällen, wird schnell klar, dass es sich hierbei nicht um einen Film über Casinos und Glücksspiel handelt, sondern vielmehr um einen Gangsterfilm.
„Regisseure bieten den Zuschauern Szenen, die Vorurteile bestätigen oder Gedankengänge vermeiden, die nicht der Idee des Drehbuchs entsprechen.“
Casino Royale, der erste James Bond Film mit Daniel Craig, setzt zwar ebenfalls auf eine geballte Ladung Action, doch kommen auch die namensgebenden Casino-Elemente nicht zu kurz. Der Showdown am Pokertisch ist eine der besten Szenen des ganzen Films und zeigt sehr gut, wie komplex Kartenspiele wie Poker sein können.
Das etwas unbekanntere 21 ist ein weiterer hervorragender Film mit Kevin Spacey und Jim Sturgess in den Hauptrollen. Durch das System seines Mathematik Professors schafft es der von Spacey gespielte Student Ben Campbell, im Blackjack hohe Gewinne zu erspielen. Doch schon bald sehen sich die Besitzer der Casinos gezwungen, Ben einzuschüchtern und ihm wenn nötig gewaltsam das Handwerk zu legen. Damit versucht 21 die Symbiose zwischen realistischem Film über Strategien im Blackjack und Thriller. Die intensive Darstellung des Blackjack ist auf beeindruckende Weise gelungen und bringt dem Zuschauer die Welt der Casinos gekonnt näher.
Natürlich können wir hier nicht auf alle Fernsehfilme eingehen, die Casinos oder das Glücksspiel als Thema haben. Aber die Auswahl an typischen Vertretern dieser Art des Films zeigt, dass das Glücksspiel oft nur als ein kleiner Teil der Story anzusehen ist. Meistens wird das Casino nur als zugegebenermaßen attraktiver Ort genutzt, in dem die eigentliche Handlung stattfindet. Meistens haben die Protagonisten aber andere Motive als das Glücksspiel, die Sie eher als Mittel zum Ziel spielen lassen. Grundsätzlich wird der wahre Casinospieler deshalb eher Statist sein und dabei allerdings, und hier liegt ein Problem, meist als nicht sonderlich intelligent porträtiert, während das Casino selbst als hinterlistig und geldgeil dargestellt wird.
Aus unserer Sicht sind das Vereinfachungen, die so nicht gemacht werden dürfen. Denn es sind nicht immer nur Ausnahmeerscheinungen, wie Ben in 21, die mit Verstand versuchen, das Beste aus dem Spiel herauszuholen und Gewinne systematisch zu maximieren. Darüber hinaus sollte der Spaßfaktor beim Glücksspiel nicht zu kurz kommen. Denn viele Spieler, die weit entfernt von Sucht oder Geldproblemen sind, gehen ins Casino, um unterhalten zu werden, so wie andere das gleiche Geld für Opernkarten ausgeben.
Es liegt in der Natur, dass im Film zu Unterhaltungszwecken komplexe Sachverhalte vereinfacht dargestellt werden. Regisseure bieten den Zuschauern Szenen, die Vorurteile bestätigen oder Gedankengänge vermeiden, die nicht der Idee des Drehbuchs entsprechen. Durch die dadurch entstehenden Vereinfachungen der Zusammenhänge können sich einzelne Zuschauer angegriffen fühlen. Wenig überraschend trifft dies auch auf das Glücksspiel zu, in dem Vorurteile häufig sind und die meist nicht triviale Motivation der Spieler ungenau repräsentiert wird. Als Konsumenten müssen wir damit aber wohl oder übel leben. Ein ehrliches Porträt sieht jedoch anders aus!
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